Heimisches Bahngeschehen
22.08.2024
Eisenbahnfreunde Hönnetal geben neue Stellungnahme zur Bahnstrecke Unna - Fröndenberg heraus :
Stellungnahme Streckensperrung Unna – Fröndenberg
Wie geht es weiter mit der Strecke Unna – Fröndenberg? Diese Frage beschäftigt uns Eisenbahnfreunde ebenso wie viele Fahrgäste seit dem ersten Tag der Sperrung am 22. Juli 2022, also nun seit mehr als 2 Jahren.
Und sie wird uns noch weiter beschäftigen. Ja, natürlich verstehen wir alle, dass eine von Dachsen unterhöhlter Bahndamm nicht sicher ist, dass Züge deshalb hier nicht gefahrlos passieren können.
Aber wie geht es denn nun weiter? Seit über 2 Jahren verkehren auf dieser kurzen, aber nicht unwichtigen Achse, keine Züge mehr. Täglich müssen hunderte Reisende auf den Bus ausweichen oder wechseln gleich zum Auto. Und der Bahn selbst fehlt eine nötige Umleitungsstrecke – und das alles wegen Dachsen!
Mehrere Fragen drängen sich auf – ohne dass wir uns hier in Schuldzuweisungen ergehen wollen:
• Wie kann es sein, dass es jahrelang niemanden auffällt, dass eine ganze Kolonne von Dachsen offenbar völlig ungestört mehrere km Bahndamm untergräbt?
• Wie kann es sein, dass diese Tiere offensichtlich einen höheren Stellenwert genießen als die vielen Menschen, die auf die Eisenbahn angewiesen sind bzw. die mit der Nutzung der Eisenbahn ihren Teil zum Umweltschutz beitragen möchten?
• Warum müssen Entscheidungsprozesse so dermaßen lange dauern, wo doch wirklich Eile geboten ist?
Denn: Mit jedem Tag, an dem nichts passiert, werden sich die Dachse weiter in den Bahndamm graben und – was noch schlimmer ist – verfällt auch der bis dato noch nutzbare Teil der Strecke. Schon jetzt wachsen die ersten Bäume in den Gleisen und wer weiß, welche Tiere sich dort noch ansiedeln und mit ihrer Anwesenheit den Fortbestand der Strecke gefährden, weil sie vielleicht auch zufällig unter Naturschutz stehen.
Es wäre nicht die erste Strecke, bei der sich Fragen des Naturschutzes als Bremsklotz erweisen, was angesichts der Systemvorteile der Eisenbahn genau in Fragen des Umweltschutzes (geringer CO2-Ausstoß und Flächenverbrauch) kaum verständlich ist.
Die Katze beißt sich in den Schwanz: Der Dachs kann sich im Bahndamm austoben, während ein ganzer Teil der früheren Bahnnutzer nun mit dem eigenen Auto die Straßen und die Luft weiter belastet.
Was wir brauchen, sind klare Aussagen und Entscheidungen, und zwar für die Eisenbahn! Der Großraum Menden und Fröndenberg braucht die Schienenanbindung an die Kreisstadt Unna und die in Unna erreichbaren Anschlüsse nach Dortmund, Hamm oder Soest.
Und es braucht Informationen darüber, wann die Menschen mit der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs rechnen können. Sonst kommen wieder die unsinnigen Forderungen nach einem Radweg auf der Bahntrasse auf, der die Verkehrsleistung einer Eisenbahn nicht im Ansatz erreichen würde. Und natürlich wäre auch hier der Dachs im Weg.
Um es klar zu sagen, wir sind als Eisenbahnfreunde absolute Befürworter des Naturschutzes. Aber dieser muss da Grenzen haben! Die Grenzen liegen da, wo es 1. gegen die mehrheitlichen Interessen von Menschen geht und 2., wo die negativen Effekte einer Naturschutzmaßnahme eben diese aushebeln.
Wir freuen uns, wenn die Entscheidungsträger sich für die Wiederherstellung der Bahnstrecke Unna – Fröndenberg aussprechen, hoffen aber auch, dass genau das so schnell wie möglich passiert.
Johannes Schmoll
Pressesprecher Eisenbahnfreunde Hönnetal e.V.
22.08.2024
Neue Bahnsteige an der Hönnetalbahn
In den NRW Sommerferien war die Hönnetalbahn gut 6 Wochen gesperrt. In dieser Zeit wurden an den Haltepunkten Garbeck,Küntrop, Volkringhausen und Sanssouci die Bahnsteige erneuert. Am Haltepunkt Bösperde konnte aufgrund von Problemen beim Tiefbau der Bahnsteig nicht erneuert werden.
Die 6 Wochen reichten aber nicht, um die Bahnsteige komplett fertig zustellen. Alles was "am Gleis" gemacht werden musste, wurde soweit fertiggestellt, sodass die Züge seit Mitte August wieder fahren konnten. Die Restarbeiten werden jetzt in den Nachtstunden erledigt, bzw. was den Zugverkehr nicht beeinträchtigt tagsüber gemacht im laufenden Betrieb. Bei den Arbeiten in den Nachtstunden fällt der letzte Zugumlauf um 20 Uhr ab Fröndenberg aus, und wird durch einen Bus ersetzt. In ein paar Wochen werden aber die neuen Bahnsteige fertig sein, und so die Hönnetalbahn attraktiver machen.
Haltepunkt Garbeck
Haltepunkt Küntrop
Haltepunkt Sanssouci
Haltepunkt Volkringhausen , alle Foto von Mitte August von Ludger Moog
01.08.2024
Hönnetalbahn belegt Platz 1 aller Nahverkehrslinien in NRW
Die gute Nachricht: Die Hönnetalbahn erreicht mittlerweile den 1. Platz bei den Bahnstrecken in NRW. Die schlechte Nachricht: Weiterhin schlechte Pünktlichkeitswerte beim Nahverkehr in NRW.
Wenn die Hönnetalbahn fährt, dann fährt sie pünktlich. Und dies 2023 noch einmal um 1,3 % besser wie in 2022. Zu 98 % ist die Hönnetalbahn nach dem Qualitätsbericht pünktlich. Und zu 99 % zuverlässig. Diese Zahlen zeigen, dass man sich auf die Hönnetalbahn verlassen kann, wenn nicht gerade gestreikt wird, oder gebaut wird. Trotzdem ein sehr gutes Ergebnis, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass die RB 54 derzeit nur zwischen Neuenrade und Fröndenberg, bzw. zwischen Fröndenberg und Menden verkehrt. Insbesondere der Pendel der bis zur Dachssperrung Unna-Fröndenberg fuhr, war nicht immer pünktlich. Dies lag auch an den knappen Wendezeiten in Menden und Unna. So wie die RB 54 jetzt fährt, hat sie an allen Endpunkten viel Wendezeit und kann so meist pünktlich wieder starten. Auch gibt es, bis auf die Bedienung der Horlecke kaum Mischverkehr auf der Hönnetalbahn. Auch wenige Bahnübergänge und wenige Leit- und Sicherungstechnik Störungen kommen vor. So laufen die Rückfallweichen in Binolen seit Jahren fast ohne Störungen.
Auch die Pünktlichkeitswerte auf der Oberen Ruhrtalbahn haben sich verbessert. So lief der RE 17 2023 mit 87,9 % + 5,9 % besser zu 2022 und der RE 57 mit 76,4 % + 7,4 % besser wie 2022.
Aber schon nicht weit weg von der Hönnetalbahn sieht man eine RE-Linie mit schlechter Pünktlichkeitsquote. Der RE 7 von Rheine nach Krefeld hatte im Jahr 2023 nur eine Pünktlichkeit von 55,3 %. Langer Laufweg durch Knoten wie Köln – Wuppertal – Hagen – Hamm und Münster, dazu Mischverkehr mit dem Fernverkehr. Viele Störungen, und dann kurze Wendezeiten von teilweise nur 10 Minuten an den Endbahnhöfen nach über 2 ½ Stunden Fahrzeit, dass ergibt dann leider so eine schlechte Pünktlichkeitsquote.
Wer sich die Zahlen für 2023 mal anschauen möchte. Die 54-seitige pdf Datei des Qualitätsberichtes gibt es hier:
Strecke Fröndenberg – Neuenrade gesperrt, 5 Bahnsteige werden saniert.
In den Sommerferien NRW werden auf der Hönnetalbahn noch bis zum 19.08.2024 (6 Uhr) die Bahnsteige in Küntrop, Garbeck, Sanssouci, Volkringhausen und Bösperde saniert. Die Bahnsteigkanten werden angehoben, die Bahnsteige werden verlängert und gepflastert, dazu werden auf den Bahnsteigen neue Wartehäuschen und Schilder aufgestellt. Nach den Arbeiten sollen alle 5 Haltepunkte/Bahnhöfe in neuem Glanz erstrahlen. Eine Investition in die Zukunft der Hönnetalbahn.
Haltepunkt Volkringhausen Mitte Juli 2024
Haltepunkt Garbeck Mitte Juli 2024 , Beide Fotos von Ludger Moog
RE 17 und RE 57 tauschen den Laufweg ab Dezember
Seit der Umstellung des Fahrplankonzepts von durchgängigen Fahrten bis Kassel auf grundsätzliche Umstiege zum RE 11 in Warburg kommt es leider regelmäßig zu verpassten Anschlüssen in Warburg.
Zur nachhaltigen Verbesserung der Umsteigesituation in Warburg schlägt der NWL bis zur Einführung des Nachfolgekonzepts „SLN 3.0“ (mit wieder durchgehenden Zügen nach Kassel) einen Interimsfahrplan vor, welcher die Umsteigezeit in Warburg auf stabile 16-18 Minuten verlängert.
Kern dieses Konzeptes ist, dass die Linien RE 17 und RE 57 von Hagen/Dortmund kommend in Brilon Wald vorübergehend ihre Linienwege tauschen: Der RE 17 verkehrt weiter nach Brilon Stadt, der RE 57 übernimmt die Strecke nach Warburg mit Zugkreuzungen in Messinghausen und Scherfede. Beim Linienwechsel entstehen in
Brilon Wald beim RE 57 leider ca. 10-minütige Standzeiten, welche in den Eingleisigkeiten begründet sind.
Westlich von Bestwig bzw. Brilon Wald (also auch für Fröndenberg) bleibt der Status Quo erhalten. In Prüfung befindet sich noch, ob der RE 17 hier im Minutenbereich angepasst werden kann um die ebenfalls knappen Anschlüsse zum RE 7 in Schwerte sowie zum RE 16 in Hagen zu entspannen. Quelle: www.nwl-info.de
03.07.2024
Bauarbeiten auf der oberen Ruhrtalbahn und der Hönnetalbahn in den Sommerferien !!
Von Sonntag, 14. Juli bis Sonntag, 11. August, jeweils ganztägig
in den Nächten Montag/Dienstag, 12./13. bis Samstag/Sonntag, 17./18. August,
jeweils 21.00 – 5.00 Uhr ist die Bahnstrecke zwischen Fröndenberg und Neuenrade komplett gesperrt. Es werden Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik und an den Bahnsteigen durchgeführt (u.a. in Küntrop und Volkringhausen). Diese Arbeiten dienen auch die Hönnetalbahn attraktiver zu machen.
Die ausfallenden Züge werden durch Busse ersetzt. Diese sind in der Onlineauskunft unter www.bahn.de eingepflegt.
Auch auf der oberen Ruhrtalbahn zwischen Fröndenberg und Arnsberg kommt es in den Sommerferien zu Einschränkungen. Auch hier ist die Bahnstrecke gesperrt. Auf dieser Strecke werden u.a. Bahnübergänge modernisiert. Auch die im Schienenersatzverkehr verkehrenden Ersatzbusse sind in er Onlineauskunft unter www.bahn.de eingepflegt.
So wird Fröndenberg für einige Wochen quasi ein Kopfbahnhof werden, wo nur die Züge Richtung Westen (Hagen und Dortmund) verkehren werden.
06.06.2024
Arbeiten am Gleis zwischen Fröndenberg und Menden
Aktuell fanden seit Ostern Bauarbeiten zwischen Fröndenberg und Menden statt, aber auch im Bahnhof Fröndenberg. So war über Pfingsten auch kein Zugverkehr auf der Hönnetalbahn möglich, was bedeutete, dass die An- und Abreise zum Beispiel zur Pfingstkirmes nach Menden per Bus erfolgen musste. Auch in den Sommerferien verkehren keine Züge auf der Hönnetalbahn, weil dort vsl. Bahnsteigarbeiten stattfinden u.a. in Volkringhausen und Küntrop.
Volmetalbahn wieder bis Lüdenscheid befahrbar!
Seit dem 13. April fahren die Züge nach fast 2 ½ Jahren wieder von Hagen über Rummenohl und Schalksmühle nach Lüdenscheid.
Die massive Flut vom 14. Juli 2021 hatte die Strecke durch das Volmetal stark getroffen. Im Bereich Schalksmühle musste eine Stützwand neu gebaut werden. Ebenso war eine abgängige Brücke in Brügge (W) neu zu bauen.
Nun können die Züge – auch dank beschleunigter Genehmigungsverfahren – endlich wieder bis Lüdenscheid fahren. Die Reise von Lüdenscheid über Brügge Richtung Köln wird weiterhin nicht mit dem Zug möglich sein. Eine kleine Feldwegbrücke bei Meinerzhagen muss neu gebaut werden. Und das soll bis zum 14.12.2024 dauern!
Weitere Strecken von Dachsbauten betroffen
Nicht nur die Hönnetalbahn zwischen Unna und Fröndenberg ist von Dachsbauten befallen, auch andere Bahnstrecken in NRW haben oder hatten ein Problem. So wurden auch Dachsbauten auf der Strecke Dalheim nach Wegberg am Niederrhein entdeckt. Diese Strecke war gut 3 Wochen gesperrt. Auf 250 m wurden die Bauten entdeckt.
Auch auf der Strecke Warburg nach Scherfede wurden Dachsbauten gefunden. Deshalb ist auch diese Strecke gesperrt, was Auswirkungen auf den RE 17 zwischen Hagen und Warburg hat. Die Züge verkehren nur bis Scherfede und von dort bis Warburg fahren dann Busse im Schienenersatzverkehr. Hier ist ein Ende der Arbeiten noch nicht absehbar laut Zuginfo.nrw.
Im Ruhrgebiet gibt es auch eine längere Sperrung einer Bahnstrecke. Hier sind keine Dachse schuld, sondern ein Hangrutsch. Die S-Bahnlinie 6 zwischen Essen und Köln ist derzeit zwischen Essen-Kettwig und Ratingen- Hösel gesperrt. Eine steile Böschung ist nach langen Regenfällen im Herbst/Winter abgerutscht. Auch hier müssen wohl erst neue Genehmigungen erteilt werden, bevor mit den Arbeiten wieder begonnen werden kann. (Fast schon ähnlich wie zwischen Fröndenberg und Unna), und so wird auf dieser Strecke vsl. vor 2026 kein Zug fahren können.
25.04.2024
Das Stellwerk "Uf" in Unna wird 60 Jahre alt
Am Samstag 27.04.2024 feiert das Stellwerk "Uf" in Unna seinen 60-jährigen Geburtstag. 1964 wurde das Stellwerk in Betrieb genommen. Das Sp Dr S59 - Stellwerk (Sp = Spurplan, Dr = Drucktastenstellwerk, S= Siemens, 59 = Entwicklungsjahr) steuert den Bahnhof Unna, die frühere Awanst Unna-West (Strecke Königsborn) die Awanst RWE und Unna I-Park (Strecke Fröndenberg) , sowie Selbstblocksignale in Richtung Bönen und Holzwicke und natürlich alle Signale im Bahnhof Unna. Das markante Gebäude im östlichen Teil des Bf. Unna an der Uelzener Strasse ist durchgängig seit 1964 mit min. 1. Fahrdienstleiter rund um die Uhr besetzt. Derzeit unterstützt ein "Fahrdienstleiter-Helfer" den Fahrdienstleiter in der Woche im Tagesdienst.
Doch sind die Tage des Stellwerkes langsam gezählt. Das Stellwerk Unna, sowie das Stellwerk in Bönen und das Stellwerk in Holzwickede (was derzeit noch von Hagen ferngesteuert wird), sollen bis 2028 zu einem elektronischen Stellwerk umgebaut werden, und dann von Zentralstellwerk in Hamm gesteuert werden. Ob der Fahrdienstleiter bis dahin noch einmal die Einfahrt aus Fröndenberg für einen Zug einstellt, ist leider ungewiss......
Stellwerk Unna im Jahr 2022 , Quelle : Stellwerke.info
01.04.2024
Arbeiten am Gleis zwischen Fröndenberg und Menden
Aktuell in den Osterferien finden Arbeiten am Oberbau zwischen Fröndenberg und Menden statt. Dadurch kommt es insbesondere an den Wochenenden zu Schienenersatzverkehren zwischen Fröndenberg und Neuenrade, weil die Züge nicht verkehren können. In der Woche fahren die Züge teilweise planmäßig. Unter www.bahn.de sind alle Baufahrpläne eingearbeitet. Die EFH begrüßen auch diese Baumaßnahmen. Und auch schon für die Sommerferien in NRW sind Baumaßnahmen auf der Hönnetalbahn geplant. Es sollen weitere Bahnsteige im Hönnetal erneuert werden. Hier bieten sich die Ferien an. Die Einschränkungen muss man leider hinnehmen, führen Sie aber anschließend zu neuen Bahnsteigen die die Hönnetalbahn attraktiver machen.
Streik der GDL traf auch die Hönnetalbahn
Die Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokführer trafen auch im Februar und März die Hönnetalbahn. Alle Züge zwischen Fröndenberg und Neuenrade fielen an den Streiktagen aus, und wurden teilweise von Bussen im Schienenersatzverkehr ersetzt. So konnte der Schülerverkehr einigermaßen aufrechterhalten werden. Auch auf der Oberen Ruhrtalbahn kam es zu Ausfällen. Hier fuhren nur zwischen Bestwig und Hagen Hbf die Züge der RE 17 im Stundentakt. RE 57 fiel aus.
Die Streiks haben aber jetzt ein Ende. Ende März konnten sich die GDL und die Deutsche Bahn AG auf einen neuen Tarifvertrag einigen.
11.11.2023
Dachsbauten zerstören Eisenbahndamm auf einer Länge von elf Kilometern
Bislang rund 140 Dachseingänge entdeckt • Schäden am Dammkörper erheblich umfangreicher als erwartet • Schadensbeseitigung kommt streckenweise einem Neubau gleich • Umfangreiche Planungen und Planfeststellungsverfahren notwendig • Vogel-, Landschafts- und Naturschutzgebiet erschweren Planung, Genehmigung und Bau
Auf der Strecke Fröndenberg – Unna haben Dachse auf einer Länge von rund elf Kilometern den Dammkörper instabil gemacht. Schon jetzt ist klar: Die Schäden am Damm sind so groß, dass die Reparatur quasi einem Neubau des Dammes gleichkommt. Dafür sind umfangreiche Vor- und Genehmigungsplanungen notwendig. Zudem wird geprüft, ob ein Planfeststellungsverfahrens erforderlich sein wird. Die DB rechnet damit, dass allein die Planungs- und Genehmigungsphase mehrere Jahre dauern wird.
Die Deutsche Bahn (DB) hatte erste Schäden bereits 2022 entdeckt. Die Reparaturmaßnahmen mit einem innovativen Betonspritzverfahren (konkret: Fräs-Misch-Injektionsverfahren) hatte die DB bereits auf den Weg gebracht. Gleichzeitig hatten die Fachleute begonnen, den weiteren Verlauf des Dammes zu untersuchen. Das Ergebnis: Bis heute wurden rund 140 Eingänge zu Dachsbauten entdeckt. Mehrere Meter unterhalb der Gleise haben die Tiere ein weit verzweigtes Tunnelsystem errichtet. Der gesamte betroffene Bereich der unterirdischen Bauten hat mutmaßlich eine Länge von rund 1.500 Metern auf die gesamte Länge des Dammes verteilt, wodurch auch die nicht unterhöhlten Bereiche betrachtet und ggf. saniert werden müssen.
Weil die Strecke durch ein Landschafts- bzw. Vogelschutzgebiet und ein Teil durch ein Naturschutzgebiet läuft, mussten die Untersuchungen den Sommer über ruhen, bis eine Sondergenehmigung vorgelegen hat. Um die Dachsbauten zu entdecken, müssen entlang der Strecke Bäume und Sträucher am Damm zurückgeschnitten werden. Die Arbeiten dauern an.
Pressemitteilung der Deutschen Bahn vom 10.11.2023
Kommentar der EFH zum "Dachs-Problem zwischen Unna und Fröndenberg :
Was für ein Desaster: Eine ganze Strecke ist von Dachsbauten unterhöhlt und zwar so stark, dass nun der ganze Bahndamm abgetragen werden muss.
Ja, man könnte jetzt die Frage stellen, warum diese Unterhöhlung in diesem Ausmaß überhaupt entstehen konnte. Man könnte den alten Bahnmeistereien hinterher trauern, die für dem Erhalt kleinerer Streckenbereiche zuständig waren und diese natürlich aus dem „eff eff“ kannten. Aber es hilft nichts. Dass die Verantwortlichen der DB Netz nun alles tun, was möglich ist, glauben wir ohne Vorbehalt.
Aber gleichzeitig wird hier der Irrsinn unserer Verkehrs- und Umweltpolitik im Brennglas dieses Vorgangs sichtbar. Wo liegen die Prioritäten in unserem Land? Was ist wichtiger – ein Landschaftsschutzgebiet oder die umweltgerechte Mobilität einer Region?
Bei aller Sympathie für Naturschutz muss man schon die Frage stellen, ob dieser so weit gehen darf, dass eine ganze Region auf Jahre ohne eine wichtige Bahnverbindung auskommen muss?
Die Strecke Unna – Fröndenberg ist eine wichtige Verbindung. Sie ist es im Regionalverkehr und oft auch im Umleitungsverkehr für die Obere Ruhrtalbahn. Ein Wiederaufbau muss mit Hochdruck erfolgen und hier sind alle Beteiligten in der Planung und Verwaltung gefordert.
Wie auch immer: Aktuell müssen wir uns schon freuen, dass die Strecke nicht gleich stillgelegt worden ist, wie man es noch in den 80er Jahren gemacht hätte.
17.09.2023
Dosto-IC in Letmathe
Ein mittlerweile seit gut 2 Jahren vertrautes Bild, ist der Fernverkehr auf der Ruhr-Sieg-Strecke. Doppelstock-IC-Züge die zwischen Norddeich/Münster/Dortmund und Frankfurt fahren bringen den Fernverkehr hier ins Sauerland.
Bernd Seebach hielt den unbekannten Dosto-IC am 15.09.23 in Letmathe fest.
27.07.2023
Strecke Unna – Fröndenberg, Bauarbeiten gestartet
An der seit mittlerweile über 1 Jahr gesperrten Bahnstrecke zwischen Unna und Fröndenberg sind die Bauarbeiten gestartet. Die Dachsbauten im Bereich Unna haben den Bahndamm so unterhöhlt, dass die Strecke gesperrt werden musste. In Zusammenarbeit mit Geologen musste festgestellt werden, dass die Schäden am Bahndamm größer sind, als vermutet. Vsl. erst im Jahr 2024 können wieder Züge zwischen Unna und Fröndenberg verkehren. Einen genauen Termin für die Wiedereröffnung der Strecke, konnte die Bahn Anfang Juli noch nicht nennen. Deshalb verkehren weiterhin Busse statt Züge zwischen Unna und Fröndenberg. In den lokalen Medien gab es zwischenzeitlich aber auch Berichte aus der Bevölkerung, die aus der zurzeit nicht genutzten Bahnstrecke lieber einen Rad- und Fußweg sehen würden. So einfach ist dies aber nicht, da für die Bahnstrecke ein gültiger Verkehrsvertrag vorliegt und die Bahnstrecke auch in der Vergangenheit schon als Umleitungsstrecke für die Obere Ruhrtalbahn diente.
Bahnhofsgebäude Sanssouci
Seit vielen Jahren steht das ehemalige Bahnhofsgebäude von Sanssouci leer. Es verschwand regelrecht hinter Sträuchern, direkt hinter dem Zaun der Fa. Stockmeier.
Das Gebäude wurde 1911/1912 im Zuge des Baus der Hönnetalbahn errichtet und entspricht in seinem Baustil vielen anderen Bahnhöfen an den in dieser Zeit gebauten Nebenbahnen im Sauerland und Bergischen Land.
Nun wird das Gebäude abgerissen. Im Juni begannen die Abbrucharbeiten. Grund für den Abriss ist die Begradigung und Verlegung der Hönnetalstraße B229n, die künftig über das ehemalige Gelände des Bf. Sanssouci verlaufen soll und damit die überlastete bisherige Straßenführung überflüssig macht.
Die längst zum Haltepunkt degradierte Station Sanssouci, die noch bis zum Sommerfahrplan 1979 mit einem örtlichen Betriebsbeamten besetzt war und zeitweise sogar über eine eigene Bahnhofslok (Köf II bzw. III) verfügte, soll demnächst einen neuen Bahnsteig erhalten.
Hönnetalbahn fährt mit Biodiesel….
Die Deutsche Bahn will als erstes Unternehmen in NRW Züge auf der RB54 von Unna/Fröndenberg nach Neuenrade mit Biokraftstoff betanken. Sie hat dafür in Fröndenberg einen 20.000-Liter-Tank aufgestellt.
Die Züge des Sauerland-Netzes werden an mehreren Bahnhöfen mit Diesel betankt, unter anderem in Dortmund und Fröndenberg. Am Bahnhof Fröndenberg hat die Bahn jetzt einen 20.000 Liter fassenden Tank aufgestellt, um dort die Züge mit Biokraftstoff betanken zu können.
Bei dem Biokraftstoff handelt es sich um sogenannten HVO-Kraftstoff. Dieser konkurriere nicht mit der Landwirtschaft, versichert Tim Fischer Projektleiter alternative Antriebe bei der Bahn: "Dieser Kraftstoff besteht ausschließlich aus Abfällen, zum Beispiel gebrauchtes Speiseöl und ist auch frei von Palmöl, also auch das Thema Regenwaldsterben ist keines." Dies sei auch durch Zertifikate gesichert.
05.06.2023
Zugverkehr auf der RB 54 (Hönnetalbahn)
Ab dem 11.06.2023 wird nochmal ein neues Konzept auf der Hönnetalbahn angeboten. Grundsätzlich verkehren dann zwischen Fröndenberg und Neuenrade wieder die Züge wie geplant. Das sind erstmal gute Nachrichten. Nach fast 6 Monaten kann dann der Zugverkehr wieder so verkehren, wie bis zu den Einschränkungen kurz vor Weihnachten. Nur der Schienenersatzverkehr zwischen Unna und Fröndenberg wegen der gesperrten Bahnstrecke bleibt weiterhin bestehen. Die Züge zwischen Fröndenberg und Menden fahren aber wieder wie gewohnt, also 2 Züge pro Richtung und Stunde. Auf www.bahn.de sind die Züge ab dem 11.06.2023 online schon eingespielt. Damit sollten wieder genug Fahrzeuge und genug Personal vorhanden sein, damit die Leistungen erbracht werden können.
Neues Wartehäuschen in Binolen
Die letzten Wochen wurde an Gleis 2 in Binolen schon gewerkelt, und jetzt steht auch das neue Wartehäuschen in Binolen. Station und Service hat noch eins „spendiert“, denn das Wartehäuschen am Zugang zum Bahnsteig wurde nicht umgesetzt, sondern steht weiterhin dort. Die Eisenbahnfreunde begrüßen jede Investition für die Hönnetalbahn….
Hönnetalbahn belegt Platz 3 aller Nahverkehrslinien in NRW
Wenn die Hönnetalbahn fährt, dann fährt sie pünktlich. Dies zeigt wieder einmal der Quälitätsmonitor für das Jahr 2022 für NRW. Darin belegt die Hönnetalbahn den Platz 3 aller Nahverkehrslinien in NRW. 3 verschiedene Punkte fließen in das Ergebnis ein. Pünktlichkeit (40%), Zuverlässigkeit (40%) und Zugbildung (20%). Die Hönnetalbahn hat insgesamt 96,1 % erreicht. Ein tolles Ergebnis. Aber leider zeigt diese Statistik nicht das Problem zwischen Unna und Fröndenberg und die Ausfälle seit Weihnachten richtig auf. Trotzdem kann man sagen, fährt die Hönnetalbahn, dann fährt sie pünktlich, und das ist schon mal ein guter Erfolg. Klar ist, dass es ja kaum Mischverkehr auf der Hönnetalbahn gibt, nicht viel Leit- und Sicherungstechnik, sodass die Bahn relativ pünktlich verkehren kann.
Zum Vergleich, Gewinner 2022 ist die S-Bahn Linie 4 von Unna nach Dortmund-Lütgendortmund. (96,2%) Diese Linie verkehrt ja auch fast auf eigenem Gleiskörper ohne anderen Verkehr.
Der 2. Platz geht an die RB 85 von Ottbergen nach Göttingen ganz im Osten von NRW, wie die S4 auch 96,2 %
Ganz unten steht die RB 26 von Mainz nach Köln (langer Laufweg und linke Rheinseite das sagt schon einiges aus…), dann die S 68 Langenfeld – Wuppertal und der RE 49 Wesel – Wuppertal, die wohl auch mit vielen Ausfällen kämpfen mussten.
Bei den 2 RE Linien auf der Oberen Ruhrtalbahn gibt es Licht und Schatten. RE 17 von Hagen nach Warburg/Kassel liegt auf Platz 37 mit 91,4 % Gesamtwert, der RE 57 auf Platz 73 mit 86,3%. Beim RE 57 spielt sicherlich einfach auch die sehr volle Infrastruktur rund um Dortmund eine Rolle mit dem Flaschenhals Dortmund-Hörde bis Dortmund Hbf.…
Wer sich alles mal anschauen möchte findet den Qualitätsmonitor hier: https://www.nwl-info.de/der-nwl/qualitaet-und-sicherheit/spnv-qualitaetsmonitor-nrw.html
02.04.2023
Ersatzverkehr Unna – Fröndenberg
Der Streckenabschnitt zwischen Unna und Fröndenberg ist leider auch weiterhin gesperrt. Hier muss erst der Oberbau nach dem Dachsbau wieder erneuert werden. Man rechnet bei der Bahn bis Herbst/Winter 2023 damit, dass die Züge zwischen Unna und Fröndenberg wieder verkehren können…. Leider…
Es verkehren Busse zwischen Unna und Fröndenberg. Die Linienführung wurde nochmals geändert. Die Busse fahren jetzt von Ardey über Fröndenberg, Frömern nach Unna und umgekehrt. Dies ist von der Fahrstrecke her einfacher zu fahren. Auch halten die Busse nicht mehr am Bahnhof in Frömern, sondern in der Ortsmitte am Mühlenweg. Auch der Fahrplan der Busse ist online auf www.bahn.de
02.04.2022
110 Jahre Hönnetalbahn
110 Jahre Hönnetalbahn – kein ganz „rundes“ Jubiläum, aber doch wert, gefeiert zu werden. Da Corona größere Feste unplanbar macht, gab es von Seiten der Eisenbahnfreunde Hönnetal e.V. einen kleinen „Festakt“ am Haltepunkt Klusenstein.
Dieser war einige Tage zuvor wieder ansehnlich hergerichtet worden. Die alte Wartehalle erhielt einen neuen Anstrich und das alte Stationsschild wurde runderneuert. Auch wenn auf absehbare Zeit hier kein Zug mehr halten wird, soll die Erinnerung an diesen vor 20 Jahren geschlossenen Haltepunkt bleiben. Zu wichtig wäre seine Rolle als Ausgangspunkt für Wanderungen durch das Hönnetal oder auch Richtung Hemer.
So betonte auch Markus Hüsken die Bedeutung der Hönnetalbahn insgesamt als umweltfreundliche Verbindung durch das Hönnetal und zwar nicht nur für Pendler und Schüler sondern auch eben für den „sanften“ Tourismus.
Nach der Enthüllung des Stationsschildes – es schneite heftig – fuhr die kleine Gesellschaft nach Binolen, wo im Vereinsheim auf das Jubiläum angestoßen wurde. Abschließend gab es noch eine Fahrt bis Neuenrade und danach wurde bereits an der nächsten Aktion gearbeitet. Denn am 09. und 10. April wird die Hönnetalbahn in klein in Binolen, im dortigen Bahnhof ausgestellt.
Bei "Winterwetter" am 01. April wird das renovierte Bf-Schild "Klusenstein" enthüllt
110 Jahre Hönnetalbahn. Im Hintergrund die neu gestrichene Wartehalle. Fotos : Johannes Schmoll
Nach einer Stärkung in Binolen, wurde natürlich mit dem Geburtstagskind noch eine Fahrt nach Neuenrade unternommen. Hier die Gruppe in Neuenrade am Endpunkt der Hönnetalbahn. Foto : Ludger Moog
01.02.2022
Lendringsen nur „noch“ Bedarfshalt
Ein wenig verwundert schauten auch die EFH, als Mitglieder herausgefunden haben, dass seit dem Fahrplanwechsel Lendringsen nur noch ein Bedarfshalt ist bei den Zügen der Hönnetalbahn. Es ändert sich an sich nicht viel. Wer aussteigen möchte in Lendringsen muss jetzt nur die „Stop“-Taste rechtzeitig drücken, und wer einsteigen möchte sollte sich sichtbar auf den Bahnsteig hinstellen (auch den Lokführer freundlich zuwinken ist nie verkehrt…). Also eigentlich alles so wie an einer Bushaltestelle. Hintergrund ist, dass wenn kein Bedarf da ist, der Zug nicht halten muss, und somit wieder wertvolle Sekunden/Minuten gespart werden können und der Anschluss in Fröndenberg reibungsloser klappen kann. In der Praxis ist aber doch meist ein Halt in Lendringsen, weil dann doch immer Fahrgäste ein- und aussteigen möchten. Volkringhausen, Küntrop und Menden Süd sind auf der Hönnetalbahn außerdem Bedarfshalte.